Sulhamstead

Nur einige der Sulhamstaed Hunde werden erwähnt, meistens diejenigen die besonders gut im Ausstellungsring oder bei der Zucht waren oder von denen Fotographien existieren. Es gab jedoch wesentlich mehr, deshalb kann dies nur eine unvollständige Liste sein. Für mehr Informationen empfiehlt es sich Ferelith Somerfield's Buch über  Mrs. Nagle, Mission Accomplished, veröffentlicht durch Dog World Publications zu lesen.

Die frühen Tage

Florence Nagel wurde am 26. Oktober 1896, als Tochter von Sir William George Watson, Baronet and Lady Bessie Watson geboren. Bessie war Sir Georges zweite Frau, die erste war kinderlos ein Jahr nach der Heirat verstorben. Sir George war der Gründer eines Lehrstuhles für die Verbesserung der Anglo-Amerikanischen Beziehungen und lehrte ein Jahr in den USA, im nächsten in England. Florenz Mutter hielt nichts von Hunden, sie waren nicht standesgemäß, aber ihre Meinung änderte sich anscheinend und sie hielt dann selbst Wolfhounds.

Florence ging nach Evendine Court um Betriebswirtschaft zu studieren, wurde aber exmatrikuliert weil sie mit einem Auto eine Ausflugsfahrt unternommen hatte ohne die erforderliche Erlaubnis zu haben. Mit 15 Jahren erhielt sie ihre Fahrerlaubnis. Sie besuchte eine Hundeausstellung und verliebte sich in die Rasse und sie rang ihrem Vater die Zusage ab, daß sie einen "grossen Hund" bekommt und hatte ihren ersten Irish Wolfhound 1913, als sie die Schule verließ. Es wird überliefert, daß dieser Hund Sir Michael of Sheppey, gezüchtet von  Mr. Eric Palmer (of Huntley & Palmer) war, erworben über Cecil Aldin, dessen Tochter sie in Paris getroffen hatte. Cecil kaufte eine Hündin aus demselben Wurf wie Michael. Ursprünglich hieß  der Hund  Manin Michael, geboren im März 1913. Er wurde im März 1917 im Kennel Club auf James Nagel registriert, im Mai 1917 dann gemeinsam registriert auf  Mr. und Mrs. Nagel und sein Name wurde geändert in Sir Michael of Sheppey.

Cecil Aldin's Kopfstudie von  Sir Michael of Sheppey

Florence züchtete später Micky, der mit  Cracker dem Bull Terrier, der Star von vielen Aldin Porträts war.

Eines vom  Cecil Aldin's Porträts von Micky

Während des Ersten Weltkriegs wurde ihr Familiensitz von Sulkamstead Abbots, in Berkshire, als Hospital genutzt und hier war es als sie James Nagle traf, einen Iren der nach Kanada ausgewandert war und zurückkehrte um mit den Canadia Highlanders und den 60th Rifles zu kämpfen. Sie heirateten am 1. Juli 1916. Ihre Eltern  waren dagegen und sagten, das sie sie enterben wollten und sicherlich wurde der nächste Lebensabschnitt in relativer Armut verbracht.

1917 registrierten die Nagles verschiedene Hunde, der erste (abgesehen von Manin Michael) war Felixstowe Kilrane (F. Navan ex F. Nenagh), dann Lady Alma of Sheppey (Andy ex Baddesley Countess) und dann Coniston of Sheppey (Andy ex Felixstowe Clonakilty), alle wurden von I.W. Everett erworben.

James Nagle mit Felixstowe Kilcoo, Suhamstead Thelma & Sulhamstead Pedlar

Beide Nagels waren interessiert an Tieren, die in der Lage waren das zu tun zu dem sie gezüchtet worden waren und deshalb veranstalteten sie Coursing-Treffen für Irish Wolfhounds. Dies waren Hasen-Coursings, keine Köder-Coursings.

 James Nagle, Miss Innes  & Florence Nagle

Mrs. Nagle erinnerte sich, das James ein großartiger Spieler und großartiger Verschwender war, aber sie eine wundervolle Zeit hatten, bis er mit einem der Zwinger-Mädchen durchbrannte. Die Ehe wurde 1928 geschieden und James starb 1933. Sie hatten einen Sohn, David, und eine Tochter, Patricia.

Während des Ersten Weltkrieges war die Hundezucht wegen des Lebensmittelmangels untersagt, aber Mrs. Nagel ließ einen Wurf zu mit Brian ( einem Vollbruder von Sir Michael) und Lady Alma of Sheppey, die von Mr. Everett Felixstowe Zucht gekommen war. Zu dieser Zeit war Sheppey der Affix der Nagles. Aus diesem Wurf kam Sulhamstead Pedlar, dazu bestimmt den Grundstock der Sulhamsteads zu werden, obwohl er selbst nicht registriert werden konnte aufgrund des Zuchtverbotes. Pedlar wurde erst im März 1924, als geworfen am 11. November 1918, durch Lady Watson registriert und gezüchtet durch J. Nagel. Er mußte als "Nicht für den Wettbewerb" registriert werden da der Kennel Club nicht erlauben wollte, das Hunde die während des Zuchtverbots gezüchtet worden waren, gezeigt werden, dies obwohl die Regel gegenüber den Hunden die registriert waren zurückgezogen wurde. Pedlar starb im Alter von 6 Jahren an Staupe, ein ungewöhnlicher Fall bei einem erwachsenen Hund.

Zu dieser Zeit schrieb Isaac Everett in seinen Wolfhound Wines in OUR DOGS: "Eine grosse Katastrophe in der Zucht ereignete sich durch den Tod von Pedlar of Sulhamstaed, bei Lady Watson of Sulhamstead, Berks. Dieses wundervolle Kraftbündel begleitete seinen Besitzer eines Nachmittags zu Lady Watsons Freunden wo unglücklicher Weise ein Hund im Zwinger mit Staupe niederlag. Bei Pedlar entwickelte es sich ebenfalls und trotz der besten Pflege durch eine erfahrene Hundekrankenschwester erlag er dieser schrecklichen Plage. Unglücklicherweise wurde es nicht innerhalb der ersten zwei oder drei Tage diagnostiziert nachdem er unterwegs war, so daß es voll ausgebrochen war bevor es richtig behandelt werden konnte. Es ist ein sehr großer Schlag für Lady Watson, weil Pedlar ihr wahrhafter und dauerhafter Leibwächter war und immer, wenn möglich, mit seinem Besitzer zusammen war, egal ob in Sulhamstead oder bei Besuchen. Glücklicherweise hinterließ er gutes Erbmaterial, obgleich nicht zahlreich, aber ausreichend um seine Linie aufrechtzuerhalten, eine Blutlinie unersetzbar für die Zucht. Dies wird sich in naher Zukunft zeigen, mehr noch als in der jüngsten Vergangenheit. Es ist ein großer Verlust für die Zucht, daß er nicht zu einem früheren Zeitpunkt "entdeckt" wurde und deshalb die Möglichkeit gehabt hätte mehr Nachkommen zu zeugen. Viele von uns wissen, was es heißt einen Hundefreund, insbesondere einen Irish Wolfhound zu verlieren. Wir tragen Lady Watson unsere aufrichtige Anteilnahme an."

1923 erwarb Mrs. Nagel eine Hündin, Thelma, von Mr. Everett (Felixstowe) obwohl sie gezüchtet war durch Mrs. Lockhardt aus Caragh und Comberford Mick. Thelma war der erste Sulhamstead Champion und gewann den Type Cup 1924 und 1925, das Hündinnen CC beim Crufts 1925, 1926 und 1927. Sie gewann auch drei Grüne Sterne bei der St. Patrick´s Show in Irland 1925,1926 und 1927 und wurde der erste Internationale Champion bei den Irish Wolfhounds. Insgesamt gewann sie elf CCs und starb 1932.

Ch./Ir.Ch. Sulhamstead Thelma   

Isaac Everett (Felixstowe) sagte 1924 über Thelma: " Ich fände es hart in ihrem Alter etwas zu bemängeln, ohne Zweifel ist sie ein Champion am Anfang. Es ist einiges an ihr und am rechten Platz, im nächsten Jahr wird sie leicht ihren Titel erhalten."

Der Richter beim Crufts, 1925, Marble Kearns, sagte über Thelma, die das Hündinnen CC gewann: "Schön gebaut rot gestromt, großer Körper und Glieder, ihr Kopf könnte ausgeprägter sein und ihre Augen dunkler, aber andrerseits ist es schwer Fehler bei ihr zu finden, kein richtig großer Hund, aber ein typischer Wolfhound."

Nach der Ladies' Kennel Association Show 1924, schrieb James Nigel einen Bericht, der folgendes enthielt: " Die Hunde wurden gerichtet durch Mrs. Heywood, sie schrieb 69 Berichte, wobei die Hündinnen den Rüden zahlenmäßig überlegen waren. Es war schwierig ihren Platzierungen zu folgen und sie schien mir mehr nach der Größe als nach Typ und Korrektheit zu gehen. Ich möchte noch einmal die Aussteller daran erinnern, daß die Hunde die Fähigkeit zur Arbeit haben sollten. Von den 11 Hunden, Ch. Felixstowe Kilshane and Courage of Grevel fehlten, und der Rest wurde angeführt durch Felixstowe Kilcullen (Erster Limit und Open, KC cgalenge certificate ( und da es sein drittes war ist er nun "Champion), Silver Cup für den besten Hund unter 2 Jahren, Specials für den besten Limit und Open Hund), ein großer zottiger magerer Hund, 38 Inches Schulterhöhe - was , wenn ich mir vorstelle wie der Wolfhound vor 100 Jahren war; große Qualität und schöne gut platzierte Schultern, tiefe Brust, schöne Beine und Füße, Köpfe nicht länger als ich sie mag, Schwanz ziemlich dünn. Er ist fast zwei Jahre alt und ich erwarte wenn ich ihn das nächste mal sehe das er bemuskelt sein wird sein Wachstum beendet und ihm das Galoppieren nicht geschadet haben wird. Von der Betrachtungsweise als Jagdhund glaube ich, er ist zu groß, aber er galoppiert gut während des Trainings. Am Ende des Jahres wird er ein großartiger Hund sein."

Ebenfalls 1924 schrieb Isaac Everett (Felixstowe) in seiner Kolummne  Wolfhound Whines  in Our Dogs: " Ich habe eine interessante Neuigkeit erhalten. Mr. J. Nagle of Stonehenge Pedigree Stock Farm, Amesbury hat freundlicherweise eine 10-gn. Silberschale ausgelobt für den Wettbewerb unter den Mitgliedern des  Irish Wolfhound Clubs wer als Aussteller die meisten Preise in der Zucht und den verschiedenen Klassen während des Jahres 1925 erhält die unter den Bestimmungen de KC stattfinden. Dieser Preis ist einfach zu gewinnen, die Aussteller müssen nur dem Sekretariat des Irish Wolfhound Club den Gewinn der unterschiedlichen Klassen mitteilen. Für jedes Mitglied können soviele Hunde teilnehmen wie möglich. Natürlich, es versteht sich von selbst, das die Siege mit Irish Wolfhounds sein müssen. Ein Preis, von vergleichbarem Wert, wurde vom gleichen guten Sportsmann ausgelobt für den Wettbewerb auf der Club Ausstellung jedes Jahr unter den Neumitgliedern. Einzelheiten hierzu werden später veröffentlicht. Ich möchte noch hinzufügen, das diese beiden Preise handgemacht sind von einem Künstler der schon in der Royal Acadeny ausgestellt hat, und es ist wirklich nicht notwendig zu erwähnen, daß sie einen Sieg wert sind."

1924 zogen die Nagles nach Stonehenge Farm. Während ihres Aufenthaltes dort änderten sie ihren Affix in Sulhamstead. James war zwischenzeitlich ein Club-Vorstandsmitglied und Richter und die Hunde wurden registriert und ausgestellt unter seinem Namen. Er stellte sie aus bis 1927. 1928 wurden 19 Hunde übertragen auf Mrs. Nagel, sechs davon aus dem Eigentum von James Nagel.

Übungen mit den Wolfhounds und einem Irish Setter nahe Stonehenge.
James Nagle hinten, Florence Nagle in der Mitte

1926 zogen die Nagles erneut um nach Headley, Newbury, in Berkshire.

Beide Nagles waren begeistert vom Pferderennen und hatten 1920 einen Sprinter - Fernley - erworben, ihre finanziellen Mittel reichten jedoch nicht für den Besitz eines Rennpferdes.

Als Mrs. Lockharts Caragh ihren zweiten Wurf hatte ( mit Felixstowe Kilbarry ), rief Mrs. Lockhart bei Mrs. Nagel an um ihr zu sagen, daß es nur zwei Welpen gab (schon 6 Wochen alt) und der Rüden-Welpe blind sei und eingeschläfert werden sollte.  Mrs. Nagel riet ihr ab bis sie ihn gesehen hatte und machte sich sofort auf den Weg. Sie dachte es wäre der schönste Welpe den sie jemals gesehen hätte und sagte, das sie ihn kaufen wolle. Dieser Welpe wurde Sulhamstead Conncara, ihr zweiter Champion, und einer der größten Rüden seiner Rasse.

CH SULHAMSTEAD CONNCARA
Geboren 27. Januar 1925

                    Eltern                             Großeltern                               Ur-Großelterm                                                                               

Mrs. Nagel besuchte die Ausstellungen mit dem Zug, der Londoner U-Bahn, mit dem Schiff nach Irland und Conncara ging mit ihr überall hin und keiner bemerkte, das er blind war. Bevor sie ihn zur Zucht einsetzte, ließ  Mrs. Nagel ihn durch einen hervorragenden Augenspezialisten untersuchen und er ging davon aus, das die Ursache für die Blindheit ein Unfall im frühen Welpenalter war. Sie ließ ihn dann mit einer ihrer Hündinnen zu, die zehn Welpen warf und von denen keiner Augenprobleme hatte. Er wurde dann auch für andere Hündinnen eingesetzt und keiner dieser Nachkommen hatte Augen Probleme. Mrs. Nagel erzählte niemandem  von Conncaras Blindheit, erstmals 3 Jahre nach seinem Tod. Danach ergänzte der Kennel Club seine Ausstellungsbedingungen um die  Klausel " Blinde Hunde sind nicht zur Ausstellung geeignet".

Ch. Sulhamstead Conncara

Conncara gewann ihr erstes CC im Alter von 13 Monaten bei der Middlesex Hospital Dog Show, 1926. Er gewann sein zweites und drittes CC im gleichen Jahr in Bath und der Scottish Kennel Club Ausstellung. Im nächsten Jahr gewann er sein viertes CC bei der L.K.A. 1926 wurde er annonciert zur Zucht für eine Gebühr von 25 Guinen oder einer Auswahl aus dem Wurf. Unter seinen Nachkommen waren Chs. Sulhamstead Diana, Chulainn Connacht, Galleon of Ouborough, Erin of Ouborough und Morag of Clonard. Bei einer Veranstaltung blieb er bei Cecil Aldin für einige Tage während sein Porträt gefertigt wurde:

James und Florence Nagle waren beide daran interessiert Tiere zu haben die in der Lage waren die Dinge zu tun, für die sie ursprünglich gezüchtet waren, deshalb setzten sie sich stark für die Veranstaltung von Coursing Treffen und der Gründung des Irish Wofhound Coursing Clubs ein. Das erste Coursing Treffen fand in der Nähe von Amesbury, Wiltshire ( Nagles heimat zu der Zeit ) im Februar 1925 Statt. In seiner Kolummne "Wolfhound Wines" in der wöchentlichen Hundezeitung "Our Dogs´" schrieb Isaac Everett: "Mr. J. Nagle of Sulhamstead prefix steht für die Rasse und die Arbeitsaufgaben des Irish Wolfhound, ein starker Fürsprecher der Rasse. Dieser gute Sportler hat ein Coursing Treffen von Irish Wolfhound organisiert in Salisbury Plain im Dezember oder nächsten Januar und hat bereits jetzt schon 8 Zusagen von Startern und würde sich freuen wenn weitere Halter mitmachen würden. Es wird vorgeschlagen eine kleine Prämie auszusetzen, die wie folgt aufgeteilt werden soll, 50 Prozent für den Gewinner, 30 Prozent für den Zweiten und 10 Prozent für jeden Hund der im Halbfinale geschlagen wurde. Trophäen werden mit dem Eintrittsgeld bezahlt und ausgestellt.

Am 7. Juli 1926 hatte Sulhamstead Fianna einen Wurf mit Conncara von dem sich die Nagles Sulhamstead Busta behielten, die später Champion wurde.

Sulhamstead Busta

Bei der Metro und Essex Champion Show gewann Mrs. Nagel mit (von links nach rechts) Sulhamstead Diana (Conncara ex Fianna), Cherie (Conncara ex Deborah), Demon (Conncara ex Fianna) und Hecta (Conncara ex Macan of Stourton):

Dieser Welpe, 3 Monate alt, aber ohne Namen, wurde 1928 annonciert als Abkömmling von Ch. S. Conncara:

1929 kaufte Mrs. Nagle zwei Welpen aus dem Wurf von Ch. Sulhamstead Conncara und Chulainn Famous gezüchtet von Mrs. Bruford. Sie wurden am 4. Mai 1929 geboren und wurden registriert als Sulhamstead Claud und Sulhamstead Connie.

1930 erwarb Mrs. Nagle den am 11. Juli 1930 geborenen Blunderbore of Lynstone (Felixstowe Killone ex Margot of Clonard) und änderte seinen Namen in Sulhamstead Blunder.

Sulhamstead Blunder

Mrs. Nagle ging nicht nur zu Siegerausstellungen, sondern unterstützte ebenso kleinere Ausstellungen und dies war der Grund ihres Ausstellungserfolges. Sie besuchte auch Welpenausstellungen. 1930 gewann sie mit Sulhamstead Kesta (Am.Ch. Felixstowe Kilmorac of Halcyon ex Ch. Sulhamstead Diana) bei der Kennel Club Show die Welpen Klasse.

Ch. Sulhamstead Kesta   

Kesta gewann ihr erstes CC 1931 in Windsor, ihr zweites bei der Crufts 1932 und das dritte im gleichen Jahr bei der L.K.A. 1934 ging sie Nach Süd-Frankreich.

Ebenfalls 1932 gewann Kesta´s Mutter, Sulhamstead Diana (Tochter von Conncara ex Sulhamstead Fianna) das CC bei der Kennel Club Show. Diana gewann ebenfalls zwei Green Stars in Irland. Diana errang ihren Titel bei der LKA/Irish Wolfhound Club Show. Sie war zu der Zeit 6 Jahre alt. Sie verstarb 1935.

Ch. Sulhamstead Diana