Wirrungen

 

 Kinders, langsam geht es los. Keine 10 Kilometer von meinem Wohnort wurde der erste Wolf gesichtet.

Aber zurück zum Anfang. Wir wohnen innerstädtisch, aber mit einem großen Grundstück. Nördlich, westlich und südlich ist das Krankenhaus unser Nachbar und östlich, nur durch ein weiteres Haus getrennt, der Friedhof. (Keine makaberen Gedankenspiele.)

Jessie und ich können jederzeit raus in den Garten.

In etwa einem Kilometer Entfernung befindet sich eine Kirche. (Keine Angst ich bin nicht gläubig.)

Und wie all die anderen Kirchen hat diese auch einen Turm, eine Uhr und Glocken.

Herrchen braucht keinen Wecker mehr. Morgens um 7.00 Uhr zeigen mir die Glocken an, dass es an der Zeit ist, etwas auf mich aufmerksam zu machen. Funktioniert ganz gut, nach ca. 30 Sekunden intensivsten Geheules weiß jeder, dass es an der Zeit ist, die Nachtruhe zu beenden. Länger darf es auch nicht sein, da dann die Gefahr besteht, dass Herrchen mit einen Gegenstand nach mir wirft oder mit Wasser nach mir spritzt.

Danach lege ich mich wieder hin und warte auf das Frühstück.

Gegen 12 Uhr dasselbe Prozedere, 30 Sekunden jaulen, dass das Mittagessen nicht vergessen wird.

Die ganze Geschichte lief ungefähr so ein halbes Jahr. Man hatte sich zähneknirschend daran gewöhnt.

Und jetzt ist Canis lupus in der Nähe!!!!!!!!!!!!!!

Also ist Wachsamkeit angesagt. Aber was bringt die ganze Wachsamkeit, wenn keiner es bemerkt? Dem war ich bereit abzuhelfen. Jeder Kontrollgang im Garten wurde mit 30 Sekunden Geheul angekündigt. Mal um 11 Uhr, um 2 Uhr oder um 5 Uhr, in jeder erdenklichen Kombination. Das war zu viel des Guten, die Nachtruhe wurde bei den nichtwachsamen Zweibeinern erheblich gestört.

Um 10.30 Uhr ist nunmehr auch bei mir Bettruhe angesagt. Nix mehr mit Kontrollgängen.

Undank ist der Welt Lohn!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!