Veränderung im Rudel 1

 

Sheet happens!

Unsere Zweibeiner waren bezüglich des Zusammenlebens von mir und Kieran recht optimistisch (siehe: "Zwei Rüden, geht das?"). Leider hatten sie die Rechnung ohne mich und Kieran gemacht. Im Sommer diesen Jahres sind wir uns schon mehrmals kräftig in die Wolle geraten. Es hat böse geplautzt und immer waren Herrchen und Frauchen zugegen. Jeder hat beherzt in das tobende Hundeknäul reingefaßt. Jeweils einen Hund am Halsband geschnappt und uns getrennt. Frauchen wurde die Situation jedoch immer unbehaglicher, Herrchen sah die Situation noch etwas gelassener.

Eines Mittags kam ich vom Mittagsmahl. Gehe genüßlich mit Herrchen zum Rudel runter und mir stockt der Atem.

Kieran liegt direkt neben meiner Jessie, auf meinem Platz. Den muß doch der Hafer gestochen haben!!!!!!!!!!!

IW-typisch habe ich dann gegenüber Kieran ein tiefes Grummeln angesetzt.

Herrchen hatte es zwar gehört, aber gedacht es wird schon gutgehen. Ging raus, schloß die Tür, aber blieb hinter ihr stehen.

Kieran ließ sich von meinem Grummeln nicht beeindrucken. Blieb auf meinem Platz und schaute mich noch frech an. Das darf der nicht!!!!!!!!!!!!!!

Jetzt war Eskalationsstufe zwei angesagt! Ich habe ihn angebellt. Ich habe in meinem Leben noch nicht oft gebellt. Herrchen hatte deshalb bemerkt, da ist was im Busche und kam zurück. Kieran ging das immer noch am A.sch vorbei.

Wer nicht hört muß fühlen! Aus mit dem Bellen und den Angriff gestartet. Kieran hoch wie eine Rakete und der Kampf begann.

Jetzt gingen mindestens 3 Zentner Hund aufeinander los. Herrchen war auch da, aber sein Geschrei hätte er sich sparen können. Keiner wollte nachgeben und sein Gesicht verlieren. Dann war Herrchen mutig. Mitten rein in das Hundeknäul und er hat es geschafft jeweils einen von uns am Halsband zu erwischen. Mühsam ist es ihm gelungen uns soweit zu trennen, dass wir uns nicht unmittelbar im Fell hatten. Aber von nachgeben war bei uns beiden noch nichts zu spüren. Der Drang zum Gegner war immer noch vorhanden. Mich an der linken Hand am Halsband und Kieran mit der rechten Hand am Halsband, die Arme weit ausgestreckt und sein Kopf mehr oder weniger zwischen unseren Köpfen. Das war bestimmt nicht lustig.

Jeder hatte mehr oder weniger noch Angriffsversuche gestartet und noch einiges an der Ausstattung ging zu Bruch. Langsam begann sich die Lage zu entspannen und Herrchen gelang es Kieran hinter sich vorbei in den Garten zu drängen. Ich mußte zur Sicherheit wieder mit in dieWohnung.

"Zwei Rüden, geht das?" Wir wissen es nicht. Zwischen Kieran und mir scheint es nicht zu gehen. Wie sollte es weitergehen?

Streß für die Zweibeiner - wann passiert es das nächste mal?

Streß für Kieran und mich!

Das war keine angenehme Zukunft.

Deshalb war die Entscheidung: Es muß ein neues Zuhause für Kieran gefunden werden. Mit Unterstützung der Züchterin von Kieran, Marina Heinike, ist es dann sehr schnell gelungen für Kieran ein neues Zuhause zufinden. Er lebt zwischenzeitlich auf einem großen Vier-Seitenhof (sogar die Katzen leben noch) und scheint als Hahn im Korb zufrieden zu sein.