Annaberg-Buchholz 2010 (plus)

(Staunen - Frust - Erklärung)

 

Am 27.11.2010 war es soweit, meine erste Ausstellung. Nein, keine normale Feld-, Wald- und Wiesenausstellung sollte es sein, Herrchen begann im Gegensatz zu Connor gleich mit einer Hallenausstellung.

Staunen: Hey, da war echt was los. Viele Hunde der unterschiedlichsten Rassen auf kleinstem Raum. Zu Beginn war mir die ganze Sache noch nicht so ganz geheuer und ich hätte keine Einwendungen erhoben wenn wir umgekehrt wären. Nix war, Herrchen war der Auffassung: Da muß der Hund durch. Also einen schönen, großen Sitzplatz gesucht und schon ging es los, wir näherten uns dem Ausstellungschaos. Immer wieder durch die anwesenden Menschen und Hunde geschlendert und man sah und staunte, man wurde nicht gefressen.

Ein ordentlicher Hund nimmt neben seinem Frauchen Platz. Rechts ist übrigens mein Bruder Gino -

und links von mir mein Bruder Gismo.

Frust: Dann war es soweit, ich mußte in den Ring. Frauchen wurde geköpft und ich erhielt ein SG3.

Bewertung hin, Bewertung her. In alter Ausstellungsmanier gehört es dazu, dass der Ausgestellte zur Belohnung seiner Mühen eine Wurst erhält. Da kann ich sogar Sitz machen ohne jegliche Aufforderung.

Und jetzt labert er mich wieder voll. Ohren auf Durchzug und kräftig gekaut.

 

Erklärung: SG3 - Herrchen war mehr als verschnupft. Frauchen hat ihm auf der Heimfahrt aber etwas erzählt.

Die Richterin war der Auffassung dass man bei unserer Rasse insbesondere die Vollzähligkeit der Zähne kontrollieren müßte. Sie hat es geprüft, sie sind alle da - aber,  bis sie es wußte ist etwas geschehen.

Nach den bisherigen Erfahrungswerten meiner Zweibeiner fragen vernünftige Ringrichter, ob wir es mögen wenn uns ein Fremder einfach in die Kauleiste reinfasst. Auch sollte ein Ringrichter der einem Hund ins Maul fasst seine Finger doch bitteschön reinigen bevor er dies beim nächsten Hund macht. Will ich vielleicht Nachbars Lippenherpes o.ä.

Nix war, mir wurden die Kauleisten mehrmals durch die Richterin auseinandergezogen und es wurde der Zahnbestand visuell als auch mit den Fingern bis ins letzte Detail überprüft.  Ich glaube die hätte auch  Hämorrhoiden  gefunden sofern welche vorhanden gewesen wären.

Lange Rede, kurzer Sinn, sie war mit den Fingern bei den hinteren Molaren und ich hab mal kurz zugemacht. Ein Aua war zu vernehmen. Honi soit qui mal y pense.

Folgendes fand ich auf dem Kennelportrait von Jürgen Kuhles ( http://www.kuhless.de/vomAlpetal.html) der seit 1975 unsereiner züchtet:

In bleibender Erinnerung wird immer mein Besuch bei Miss Nagel "Sulhamstead" in England bleiben. Ich war stolz, dass sie mich empfing, denn nach der Weltsiegerausstellung 1973 war sie nicht so sehr gut auf die Deutschen zu sprechen. Man hatte sie als Richterin darauf hingewiesen, dass sie auf die Vollständigkeit der Zähne zu achten habe.
Ihre wunderbare Antwort lautete sinngemäß: "Es ist dem Wolf vollkommen egal, ob er von 41 oder 42 Zähnen getötet wird"
 
Plus:
Annaberg-Buchholz im Erzgebirge, da rechnet man mit Schnee auch schon um den ersten Advent. Aber bei uns Flachlandtirolern doch wohl nicht. Am Montag, den 29.11.2010 war es jedoch soweit, der erste Schneefall war da. Herrchen hat Schnee geschippt, aber ungeachtet des Schnees ging es ins Gelände.
 
 
 
Irgendwie kam mir die Situation bekannt vor. In weißer Landschaft geboren vor knapp 11 Monaten und die ersten 2,5 Monate meines Lebens wußte ich gar nicht, dass die Landschaft auch nichtweiss sein kann.
 
Zur Erinnerung:
 
Und so sah es nach dem nächsten Schneefall am Donnerstag aus.
 
Die Damen verlassen nur noch sehr selten die geräumten Flächen, noch nicht einmal zum pinkeln.